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Invidia – Neid

20. August 2010 1 Kommentar

Neid frisst die Seele auf. 

Wer neidisch auf die anderen schaut, 

dem bleibt das eigene verborgen. 

Wer nicht herauskommt aus dem ewigen Messen und Vergleichen, 

wer immer nur sieht, 

was die anderen mehr haben, besser können, leichter erreichen, 

der wird unfähig, das wahrzunehmen und wertzuschätzen, 

was er selber hat. 

Die Freude an dem was ist und was ich habe und kann, 

die Dankbarkeit unserem Schöpfer gegenüber 

und die Fähigkeit, das ruhen zu lassen, 

was wir nun einmal nicht ändern können – 

das ist das beste Gegengift gegen den Neid. 

Dann können wir sogar dem anderen ohne jeden Neid gönnen, 

was er hat und kann und uns mit ihm freuen, 

so wie wir uns an unseren Fähigkeiten, Möglichkeiten und Glücksmomenten freuen. 

Wunderbar hat das der Dichter Matthias Claudius ausgedrückt in einem Lied mit dem Titel „täglich zu singen“: 

Ich danke Gott und freue mich
Wie’s Kind zur Weihnachtsgabe,
Dass ich bin, bin! Und dass ich dich,

Schön menschlich Antlitz! habe,

 

Dass ich die Sonne, Berg und Meer
Und Laub und Gras kann sehen
Und abends unterm Sternenheer
Und lieben Monde gehen,

Ich danke Gott mit Saitenspiel,
Dass ich kein König worden;
Ich wär geschmeichelt worden viel
Und wär vielleicht verdorben.

Auch bet ich ihn von Herzen an,
Dass ich auf dieser Erde
Nicht bin ein großer reicher Mann
Und auch wohl keiner werde.

Denn Ehr und Reichtum treibt und bläht,
Hat mancherlei Gefahren,
Und vielen hat’s das Herz verdreht,
Die weiland wacker waren.

Gott gebe mir nur jeden Tag,
So viel ich darf, zum Leben.
Er gibt’s dem Sperling auf dem Dach;
Wie sollt er’s mir nicht geben!

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